Samstag, 7. August 2010
iVWA
iVWA, mein Arbeitgeber, in China ging mit zwei chinesische Colleges (Vocational College/ höhere Berufsschule) ein Joint Venture ein und bietet dort ein dreijähriges Studium mit chinesischem Abschluss (National Diploma) und einem deutschen Abschluss (iVWA Diplom). Mein Einsatzort heißt "WUXI", nahe Shanghai.

Studiumsablauf bei iVWA in Wuxi: Im ersten Jahr erhalten die Studenten hauptsächlich nur Englischuntericht, im zweiten Jahr folgen die Grundlagen in BWL, VWL u.s.w., im dritten und letzten Jahr können sie einen Hauptfach wählen. Zur Angebot stehen: International Automobile, International Business und Logistics Management. Unter den Studenten hat sich rum gesprochen, dass Logistics Management schwer sei, daher bevorzugen sie "International Automobile" oder "International Business". Hat ein Student das dritte Jahr mit einer Abschlussarbeit bestanden, so kann er/sie mit einem iVWA-Diplom, denn man in China als deutsches Diplom verkauft, nun in der Industrie bewerben. Leider ist der iVWA-Diplom, das sogenannte deutsche Diplom, in China nichts wert, auch in Dtl. hat das Diplom null Wert. Nur die Studenten wissen davon nichts. Viele glauben, sie könnten damit in allen deutschen Hochschulen bewerben. Nun, pech gehabt. Viel Geld bezahlt für das Studium und steht mit einem Papier, das nichts wert ist. Studenten aus dem letzten Semester wissen es. Über das Internet haben sie Informationen gesammelt und festgestellt, dass das iVWA-Diplom nur ein Stückpapier ist, da es nur von einer Privathochschule in Bad Honnef anerkannt wird. In allen anderen deutschen Hochschulen wird es nicht anerkannt.

Viele Studenten bewerben sich daher mit dem chinesischen Diplom für ein Studium in England oder in Australien. Auch dort erkennt man nur das "National Diplom" an aber nicht das iVWA-Diplom. Kein Wunder bei iVWA-Diplom handelt es sich nicht um ein im allegemein anerkannten Staatsdiplom.

Nun, sagen sich viele chinesische Studenten, sie hätten auch nur auf das "National Diplom" studieren und dabei viel Geld sparen können, etwa 60% der Gebühren. Ja, die Studenten haben recht, aber unter dem Motto: Made in Germany kann man auch "SCHEISSE" für viel Geld verkaufen

iVWA, Internationale Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie aus Wolfenbütteln, besteht nur aus freie Mitarbeitern, die für drei bis vier Monate nach China gehen, um dort zu bestimmten Themen Vorlesungen zu halten. Vorort sind meistens nur frische Absolventen einer deutschen Hochschule mit gar keine oder wenige Arbeitserfahrungen. Ab und zu werden "echte" Professoren für ein bis zwei Wochen nach China geflogen, um ihren Beitrag zu leisten. Die meisten wissen gar nicht was sie dort tun sollen. Die eigentliche Arbeit (Vorlesungen) werden von den Dozenten (Hochschulabsolventen) abgehalten. Dementsprechend ist manchmal die Vorlesung unter den normalen Standard und entspricht nicht einmal der chinesischen Vorstellung. Naja, frische Hochschulabsolventen sind "billiger". Manchmal werden als Dozenten auch noch deutsche Studenten angeworben, die selbst nicht wissen, wovon sie in der Vorlesung sprechen. Da werden z. T. aus Wikipedia etwas heruntergeladen und einfach nur vorgelesen. Das nennt man auch noch "Made in Germany". Mir persönlich war es peinlich, da Studenten dies auch bemerken.

Unzufriedene Studenten machen ihre Frust in den Internet-Bloggs bekannt und schreiben ihre Meinung auf, die wiederum von irgend eine Seite gelöscht werden, um negative Schlagzeilen über iVWA zu vermeiden. Nochmals: "Made in Germany"!

Die iVWA-Führung weißt in vieler Hnsicht nicht um die Vorfälle und Verlauf der alltäglichen Prozesse und schiebt die Schuld immer auf die chinesische Studenten oder dem chineschen Partner. Manchmal wäre es gut die eigene Nase anzufassen und für ordentlichen Ablauf und Qualität zu sorgen.

Während meines Einsatzes in China sind mir viele Dozentenkollegen über den Weg gelaufen. U. a. ein Dozent aus Asien, kein Chinese, leider weiß ich nicht mehr aus welchem Land, der war mir noch motiviert und glaubte an das Gute bei iVWA. Aber auch er zeigte ab und zu seine persönliche Enttäuschungen über die iVWA. Habe versucht mehr Informationen aus ihm herauszubekommen, leider mit wenig Erfolg. Er hatte interne Kenntnisse, da als Asiate eben mehr Vertrauen zu den Studenten und dem chinesischen Partner aufbauen konnte.

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